Repair a bike

Repair a bike and make it yours – unter diesem Motto steht das neue Projekt, das seit dem 05.04.2016 jeden Dienstag im Jugendzentrum Bockelweg in Kooperation mit dem Knappenverein, der Polizei und den erfahrenen Fahrradmechanikern Uwe Heinzel und Peter Köster durchgeführt wird.

 

Das durch „Demokratie leben!“ geförderte Projekt richtet sich an Jugendliche von 10-18 Jahren und ist auch für die Teilnahme jugendlicher Zuwanderer in Hamm konzipiert worden. Vor allem Jugendliche, die am Dasbecker Weg und dem Wolfgang-Glaubitz-Zentrum untergebracht sind, nehmen an dem Projekt teil. So können dabei sowohl deutsche als auch Jugendliche mit Migrationshintergrund gemeinsam, in einer interkulturellen Gruppe lernen, wie man ein defektes Fahrrad repariert und auf welche Funktionen es am meisten ankommt. Dadurch wird nicht nur das handwerkliche Geschick der Jugendlichen erweitert, sondern auch vor allem das soziale Miteinander und die Integration der zugewanderten Mädchen und Jungen gestärkt. Für alle Teilnehmer, die bis zum Projektstart kein eigenes Rad besessen haben, gibt es dann am Ende des Projektes ein Fahrrad geschenkt, natürlich unter der Voraussetzung, dass der neue Besitzer selbst Hand angelegt hat und eines der gespendeten Räder in einen fahrtüchtigen Zustand versetzt hat. Nebenbei werden auch die Einräder des Jugendzentrums Bockelweg und Fahrräder der Alfred-Fischer-Halle repariert, damit sie wieder einsatzfähig sind und die Jugendlichen weitere Übungsobjekte zur Verfügung haben.

 

In der vorletzten Woche ist das Projekt erfolgreich gestartet und beschäftigt nun für die nächsten zehn Wochen 15 Teilnehmer, die überwiegend aus Zuwandererfamilien stammen und bisher wenig mobil waren. Beim ersten Treffen konnten alle interessierten Jugendlichen einen Einblick in das Projekt erhalten und sich gegenseitig kennenlernen. Dabei stellte sich direkt heraus, dass das Projekt und die fachlichen Erklärungen der Fahrradmechaniker aufgrund der sprachlichen Unterschiede der Projektteilnehmer eine Herausforderung darstellt und viel Kreativität auf allen Seiten erfordert. Zunächst wurde der Ablauf erklärt, im Anschluss daran gab es eine allgemeine Vorstellrunde, bei der auch der Bedarf an „neuen“ Rädern geklärt wurde. Um mit den Teilnehmern in das Thema „Fahrrad“ einzusteigen, erklärten die Profis Uwe Heinzel und Peter Köster die Bestandteile des Fahrrads. Dabei wurde dann exemplarisch ein Rad mit den Vokabeln beklebt, welches in Zukunft als Gedächtnisstütze insbesondere für die zugewanderten Jugendlichen dienen soll.

 

Der zweite Termin musste leider aufgrund der Bombenentschärfung ausfallen, da alle Besucher des Jugendzentrums kurz vor der Projektzeit evakuiert wurden. Deshalb wurde lediglich ein Foto der Teilnehmer mit den frisch eingetroffenen Fahrradspenden geschossen und anschließend alle Jugendlichen sicher nach Hause gebracht.

 

Beim nächsten Termin sollen nun alle mitgebrachten defekten Räder, aber auch die gespendeten Räder, gründlich überprüft werden, damit eine Aufstellung der Schäden und des benötigten Materials erstellt werden kann. Denn dann kann das Projekt richtig starten und die Jugendlichen können schrauben und flicken, reparieren und werkeln und sich ihr ganz persönliches Traumfahrrad gestalten.

 

Doch nicht nur auf die mechanische Seite kommt es in dem Projekt an. Am 26.04.2016 besucht ein Polizist der Verkehrsunfallprävention das Projekt und erklärt die wichtigsten Regeln für Fahrradfahrer im Straßenverkehr. Die Jugendlichen können Fragen stellen und Unklarheiten beseitigen, so dass sie am Ende des Projektes in der Lage sind, ihr voll funktionstüchtiges Rad auch unter Berücksichtigung der Straßenverkehrsordnung zu nutzen. Zur Überprüfung des vermittelten Wissen wird der Tag mit einem Quiz abgerundet.

 

 

Außerdem geplant ist eine schöne Abschlussveranstaltung im Rahmen einer gemeinsamen Fahrradtour durch Hamm, welche am Jugendzentrum mit einem Grillfest enden soll. Dort sollen dann alle Teilnehmer ein Reparaturset erhalten, damit ihre Fahrräder noch lange einsatzbereit bleiben. Auch das Jugendzentrum Bockelweg erhält bei Projektabschluss eine Sammlung der wichtigsten Werkzeuge, damit auch dort weiterhin die Möglichkeit gegeben werden kann, dass Jugendliche ihre Räder vor Ort reparieren und so das Projekt auch nachhaltig ist.


WA/15.06.2017/Hamm-Heessen

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